Trier. Die älteren Semester unter den hiesigen Nachtschwärmern kennen die Location noch als "Gambrinuskeller". Die jüngeren werden rätseln, wo sich denn in der Simeonstraße 11 bitteschön ein Kellergewölbe versteckt, das Platz für gut 200 Gäste bietet. Und das nach einem guten Jahrzehnt wieder öffentlich zugänglich gemacht wird - für Konzerte und Partys, wie damals.

Von außen ist tatsächlich nicht zu erkennen, dass bereits am 22. Januar ein erster Testlauf im neuen "11" (sprich: "elf") startet. Da sieht man nämlich nur die neue Postfiliale, die Ende letzten Jahres vom Kornmarkt in die "Sim" gezogen ist.

Doch genau in diesem Gebäude sind im Keller die letzten Vorbereitungen getroffen worden, damit ab diesem Jahr dauerhaft Partys, Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen mitten in der Stadt steigen können. Hinter dem "11" steckt die Trierer Eventis UG, die gastronomisch u. a. am Stockplatz aktiv ist. Und obwohl viele Einheimische wissen, wer sich wiederum dahinter verbirgt: die Beteiligten möchten sich bei ihrem neuen Projekt nicht im Vordergrund sonnen.

Für die nähere Zukunft gibt es Pläne, wenn auch nicht gerade die konkretesten. Denn das "11" will sich nicht als Club mit Regelprogramm verstehen, sondern als Ort für Gelegenheitstäter.

Der Keller jedenfalls ist mit mobilen Theken- und Bühnenelementen ausgestattet und kann in kürzester Frist auf jedes Veranstaltungsformat angepasst werden. Ansonsten gilt aber: Nichts Genaues weiß man nicht - und diese augenzwinkernde Geheimniskrämerei scheint auch ein wenig das Konzept hinter der neuen Innenstadt-Location zu sein. So bleibt es spannend - für Veranstalter, Besucher und die Konkurrenz.

Den Namen "11" verdankt der Club einerseits (und ziemlich offensichtlich) der Hausnummer des Gebäudes in der Simeonstraße und andererseits nicht etwa dem Eröffnungsjahr, sondern den ursprünglichen Plänen, den Keller zur letzten Fußball-Weltmeisterschaft ("11 Freunde sollt ihr sein") zu eröffnen. Aber vielleicht haben die "11"-Macher auch an die WM der Frauen gedacht - und die startet ja erst im kommenden Juni (jf).